Seit Anfang des laufenden Schuljahres beteiligen sich sechs Kita & Co-Cluster, also örtliche Verbünde von Kindertagesstätten und Grundschulen, an dem Projekt „Koffer voller Ideen“. Für insgesamt 40 Stunden pro Schuljahr schaffen Künstlerinnen und Künstler für die Kinder ein besonderes Angebot. Sie kommen mit ihren Ideen und ihrer Kreativität in die Kitas und Schulen und geben so neue Impulse in der direkten Arbeit mit den Kindern. Auch die Fachkräfte profitieren, weil sie sich so neue Methoden aneignen können.
Zu einem Fünftel finanziert Kita & Co das Projekt mit Eigenmitteln, 80 Prozent kommen über das Landesprogramm NRW Kultur und Schule. Das Projekt soll nachhaltig verankert werden. Die ersten Erfahrungen sind so positiv, dass im März eine weitere Förderung für das Schuljahr 2017/18 beantragt werden soll. Dann können weitere Cluster von Kita & Co mitmachen.
Und so war der Vormittag im Kreishaus auch zum schnuppern gedacht, um zu erfahren, was in dem Projekt alles möglich ist. Trotz der Kürze der Zeit haben die Fachkäfte einige Ideen mitnehmen können. Mit Larissa Take und Nina Siekmann leiteten gleich zwei KünstlerinnenWorkshops, die bereits als Dozentinnen im „Koffer voller Ideen“-Projekt aktiv sind. Bei der Musikpädagogin Larrissa Take wurde es zwischendurch ganz still, die Teilnehmenden kreisten ihren Körper mit geschlossenen Augen lauschten in die Umgebung. Bei Nina Siekmann hingegen ging zwischendurch die Post ab. Mit einer Mischung aus alltäglichen Gegenständen wie Plastikbechern und Folien und regulären Musikinstrumenten entwickelten die Teilnehmenden ein improvisiertes Gewitter, es raschelte und rumste rhythmisch. Rhythmus war auch bei Nadja Kracht gefragt. Der wurden auf Trommeln entwickelt, abwechselnd standen Teilnehmende in der Mitte und gaben mit einer Kuhglocke den Rhythmus vor.
Experimentell ging es bei Oliver Schübe zu. Der Innenarchitekt hat in Kooperation mit der Recylingbörse schon viele kreative Möbel entwickelt, an diesem Vormittag hatte er einen Sack voller Stofftiere mitgebracht. „Die lassen sich nicht maschinell herstellen, sondern sind Handarbeit“, berichtet er, „und viel zu schade zum Wegwerfen“. Schübe griff die Idee einer Schweizer Designgruppe auf. Um die Stofftiere wieder attraktiv zu machen, ließ er sie auftrennen, vom Schaumstoff befreien, auf links drehen, wieder mit Schaumstoff befüllen und zunähen. Heraus kamen selbst in den kurzen 20 Minuten des Workshops originelle Stofftiere mit lustigem Antlitz, ohne den Ekelfaktor gebrauchter Stofftiere.
Wer ab dem Schuljahr 2017/2018 an dem Projekt „Ein Koffer voller Ideen“ teilnehmen möchte, kann sich vorab bei Kita & Co informieren.